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Didn’t I think of you

Ich habe an Dich gedacht.

Ab und an.

Auch nach 35 Jahren.

Doch das Leben kroch an uns vorbei,

und wir hatten Brocken im Weg,

die uns brauchten.

Und wir brauchten sie.

Und das Leben brauchte uns,

ihm die Brocken aus der Bahn zu räumen.

Zu mehr

reichte es nicht.

An einem diesigen Tag im August,

unter dem Dach unsres Elternhauses,

stieß ich auf

drei Fotos aus Mutters Nachlass.

Sie zeigen Dich.

Und meine Mutter.

Innig.

Obwohl ihr euch

nie verstanden habt.

Ich schickte sie Dir.

Ich weiß,

wo Du lebst.

Dachte, Du freust Dich.

Über verblasste Bilder

von Dir. 

Und deiner verblassten Jugend.

Du schwiegst laut.

Lange.

Dann kam doch eine Mail.

Es stand zu wenig drin,

um weiter an Dich zu denken.

Ich könnte mich ja mal melden.

Vielleicht treffen wir uns auch in der Stadt

unsrer Jugend.

Schriebst Du.

Was hatte ich erwartet?

35 Jahre haben uns

die Lebensadern verstopft.

Dabei will ich nichts von Dir.

Ich habe die Lust abgelegt

wie ein altes Löcherhemd.

Die Erinnerung daran ist blass.

Nur die Lust mit Dir 

war anders,

sie spitzt frech heraus.

Letztes Laub leuchtet,

als ende alles Leben.

Der Herbst spendet uns seinen Trost.

Die Zukunft liegt im Dunst.

Irgendwann gehen wir

den letzten Schritt.

Wir sterben getrennt.

Didn’t I think of you.

23.11.23 | 7.5.24

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