No-Haiku: Hut 2
Was so ein Hut alles anrichten kann. Er muss nur eine ganze Weile im Wartezimmer einer Praxis für Psychiatrie hängen. Schon fliegen die Gedanken.
Was so ein Hut alles anrichten kann. Er muss nur eine ganze Weile im Wartezimmer einer Praxis für Psychiatrie hängen. Schon fliegen die Gedanken.
Hängt ein Hut am Ständer im Wartezimmer eines Nervenarztes. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Das gibt uns zu denken.
In der Ruhe liegt die Kraft. Bestimmt. Nur manchmal ist es mit der Ruhe vorbei, wenn man auf einen einst geliebten Menschen trifft.
Irgendwann ist das gemütliche Leben vorbei, der Untergang klopft an die Türe. Spätestens jetzt ist Widerstand angezeigt. Und spätestens jetzt ist jetzt.
Leer. Leer. Leer. Das Leben ist fad, was bleibt? Außer Selbstmitleid, meinst Du? Viel, zum Bespiel das Herz bleibt. Und eine Entdeckung.
Manche Liebenden sind feige, ducken sich weg, wenn der Geliebte in ihre Nähe kommt, fliehen. Das Problem: so wird das nix mit der Liebe.
Was eine alte Liebe alles ausrichtet. Das frostige Herz schmilzt, der Winter auch; und von dem haben wir ja auch die Nase gestrichen voll.
So ein Rollator ist ein nützliches Ding. Man kann beschwerdefreier an ihm gehen, sich abstützen, in den Gehpausen auch draufsetzen. Doch wozu verführt er?
Was ist mit den alten Damen los? Sie duften nach Rosen. Und sonst? Woher kommt der Schnee in diesem Gemälde.
Manche alte Liebe wärmt das Herz nur scheinbar, eigentlich ist die olle Pumpe längst rostig geworden. Bleibt die Hoffnung auf dem Winter, der uns wärmt.