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November Rain

Draußen

das Wetter

zum Sterben.

Kalt.

Regenpfeile.

Nebel.

Und Fluss Nahe

aufgedunsen

wie eine Wasserleiche.

Drinnen

fin de siècle.

Morbider Charme

im Speisesaal.

Mit roten Stühlen.

Decke und Boden 

verstecken sich

hinter altem Holz. 

Der Kristallleuchter

zählt langsam

die Minuten herunter,

die uns noch bleiben

auf dieser Welt.

Hohe, dünne Fenster.

Zerbrechliche Blütenkelche 

als Rahmen.

Das Glas ist dünn,

Die alte Heizung röchelt

und verliert gegen

die Kälte.

Das Herz lässt

alle Hoffnung fahren.

Der Tod mag kommen.

Schmerzlos,

wenn ich bitten darf.

Doch unversehens

streift mich

ein stilles Lächeln.

Ein altes Mädchen,

gut durchgegraut,

deutliche Falten

um den Mund.

Das Lächeln in ihrem sanften Gesicht

hat sich um die Augen eingenistet.

Gekrönt von einem

Faltenkranz.

Sie schaut zu mir.

Auch, wenn sie gar nicht schaut,

sondern die Augenwinkel

bemüht.

Sie zahlt,

nickt kurz,

geht.

Ich nehme ihr Lächeln auf,

niste es ein 

in den Faltenkranz 

meiner Augen.

Auf der Nahe

treiben Rosenblätter.

Der Regen schmeckt nach

Safran und Rauch.

Der Nebel 

wärmt mich

wie ein Sommerkleid.

22.11.22

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