No-Haiku: Ferne Liebe
Liebe kann so fern sein. Wie eine Wildgans hoch am Himmel, die über mir zieht und von Liebe schnattert.
Lyrik der Gegenwart
No-Haiku: Denk den Hut
Ach Hüte. Einer fiel mir besonders auf: Er hing monatelang am Garderobenständer im Wartezimmer eines Psychiaters. Mehr sag ich nicht.
No-Haiku: Hut 2
Was so ein Hut alles anrichten kann. Er muss nur eine ganze Weile im Wartezimmer einer Praxis für Psychiatrie hängen. Schon fliegen die Gedanken.
No-Haiku: Hut
Hängt ein Hut am Ständer im Wartezimmer eines Nervenarztes. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Das gibt uns zu denken.
No-haiku: Gebrüll
In der Ruhe liegt die Kraft. Bestimmt. Nur manchmal ist es mit der Ruhe vorbei, wenn man auf einen einst geliebten Menschen trifft.
No-Haiku: Ratten
Irgendwann ist das gemütliche Leben vorbei, der Untergang klopft an die Türe. Spätestens jetzt ist Widerstand angezeigt. Und spätestens jetzt ist jetzt.
No-Haiku: Leer
Leer. Leer. Leer. Das Leben ist fad, was bleibt? Außer Selbstmitleid, meinst Du? Viel, zum Bespiel das Herz bleibt. Und eine Entdeckung.
No-Haiku: Duckst Dich weg
Manche Liebenden sind feige, ducken sich weg, wenn der Geliebte in ihre Nähe kommt, fliehen. Das Problem: so wird das nix mit der Liebe.
No-haiku: Alte Liebe
Was eine alte Liebe alles ausrichtet. Das frostige Herz schmilzt, der Winter auch; und von dem haben wir ja auch die Nase gestrichen voll.
No-Haiku: Rollatorfrost
So ein Rollator ist ein nützliches Ding. Man kann beschwerdefreier an ihm gehen, sich abstützen, in den Gehpausen auch draufsetzen. Doch wozu verführt er?