Da oben. Der Storch.
Die Schwingen ausgebreitet,
fliegt er groß, fliegt er stolz.
Und zieht seine Kreise.
Ein Bild des Friedens.
Küss mich, ich blute.
Saug mir das Blut von den Lippen,
die Welt verreckt.
Das Bild des Friedens,
eine einzige Lüge.
Sie legt sich tonnenschwer
auf meine Seele.
Ich könnte schreien.
Hätte ich noch die Luft dazu.
Ich blute, Mann!
Ich ertrage nicht
dieses Land,
in dem Vögel,
über Wiesen kreisen,
Kinder lachen.
Dieses reiche Land,
in dem schwarze Träume wuchern.
Und euren Freunden, den Russen,
habt ihr Zucker in den Arsch geblasen.
Jetzt fressen sie ihre Nachbarn.
Die Schüsse fallen dort,
nicht hier.
Ich blute, Mann!
Ich blute,
wenn ich der Bestie
in die Augenschlitze
schaue.
Der Bestie Krieg.
Die ein Volk zermalmt,
Kinder zerfetzt,
und uns ohnmächtig
zuschauen lässt.
Wie schrecklich.
Da glotzen wir lieber
in den Himmel
und sehen den Vögeln
beim Kreisen zu.
Ihr wimmert um Frieden.
Doch es ist kein Frieden,
es ist der schwarze Traum,
der euch holt.
Küss mich, ich blute.
Leck mir das Blut
von den Lippen.
Schmecke
Eisen und Tod.
22.3.22