Wir sind noch nicht
in der Liebe
angekommen.
Umkreisen uns scheu.
Prüfen uns.
Lauern, lachen,
blödeln über diese
kleinen Tastaturen,
die mir den letzten Nerv rauben.
Und auf denen ich
ungeheuren
Bockmist schreibe,
ungewollt.
Wir sind zu alt für Fehler.
Aber nicht zu alt
für die Liebe.
Denke ich.
Wollen wir?
Wollen wir nicht?
Was ist mit Dir?
Ich? Klar.
Immer, wenn die Liebe erwacht,
schreib ich Dir ein Gedicht,
damit Du es siehst.
Du wirst auch dann nicht
Ja sagen,
ich weiß.
Vielleicht ist es zu früh.
Vielleicht sagst du es nie.
Aber was juckt mich das?
Ich bin zu alt,
der Liebe zu huldigen.
Ich baue mein Leben
nicht auf Sand.
Ich baue es auf mich.
Komm mit oder
lass es.
Ich schreib Dir
ein Gedicht,
weil es mehr sagt
als ein Sack voller Worte.
Ich umkreise Dich,
lauere,
warte.
Gedicht, sagst Du,
in Ordnung. Aber ein schönes.
Mit Blumenwiese.
Keine toten Blumen.
Lebendige.
Keine Gewehre.
Frieden.
Blumenwiesen!
Ich setze
ein Ausrufezeichen
hinter deinen Wunsch.
Leise. Unbemerkt.
Denke: Blumenwiesen,
großartig.
Während die Welt
an ihrer Dummheit
verreckt.
Und Gewehre die
Punkte hinter unsere Sätze
ballern.
Während die Insekten sterben,
die Blumen vergiftet sind.
Und während über Wiesen
Soldaten kriechen
auf der Suche
nach der verlorenen Weisheit
Gottes.
Aber ich schreibe über
Blumenwiesen.
Ohne alles.
Klar.
Mein Gedicht nimmt die Liebe
in Geiselhaft.
Das Leben ist zu lang
für Trallala.
Und zu kurz
für schlechte Gedichte.
Schwarze Gedichte
hingegen
kommen von selbst.
Kriechen dir
aus der Seele.
Manche bleiben.
Wir sind zu alt für Fehler.
Dachte ich.
Dabei bin ich
zu alt für dich.
Jetzt bin ich
frei
und verbrenne Gedichte
über Blumenwiesen.
8.2.2022 | 9.4.2023 | 13.9.2023